Am 8. Mai, dem zwölften Tag der Rallye standen zwei Aufgaben auf dem Programm. Zum einen sollten wir den Geburtsort Nadir’s (OK Mitglied), Karahan, und die dortige Schule besuchen. Die Aufgabe war für einige Teams den Schulranzen abzugeben, der am Start ausgegeben wurde, und für alle weiteren Gastgeschenke in Form von Obst oder ähnlichem abzugeben. Allerdings war dies nicht unser Weg. Wir hatten unsere Dachkoffer ja noch mit etlichen Schulranzen voller Schulzubehör von Hama gefüllt. Mit der lokalen Ansprechpartnerin für Touristen, Cat Jaffee fanden wir schließlich die richtige Kontaktperson. Nach einem kurzen Telefonat war das wichtigste abgeklärt und unser Ziel stand fest: Haleföglu.
Zusammen mit Cat und ihrer Freundin Arsu fuhren wir raus aus Kars und folgten einer Bundesstraße in Richtung armenischer Grenze. Die Straße würde bei uns allerdings eher als geteerter Feldweg durchgehen und so war die Fahrt mal wieder eine Geschicklichkeitsfahrt um Schlaglöchern, Steinen und Bodenwellen auszuweichen, bzw. unser Fahrwerk möglichst wenig zu belasten. Dann ging es schließlich links ab in das Dorf Haleföglu, einer der größten Orte in der Umgebung von Kars. Hier erwartete uns dann eine Straße, die in Deutschland wohl eher als Acker bezeichnet werden kann.
Über Stock, Stein und Schlamm erreichten wir dann schließlich das Dorf und die dortige Schule. Neben einem halb eingefallenen Haus stand das Schulgebäude, welches Platz für 250 Schüler bietet. Bei der Einfahrt wurden wir sofort von den Kindern umringt. Neugierige Gesichter drängelten sich um unsere Autos. Schließlich wurden wir dann von dem Lehrerkomitee empfangen und ins Lehrerzimmer geleitet. Dank unserer Dolmetscherin Cat konnten wir uns dort vorstellen und noch einmal erklären worum es uns geht.
Wir einigten uns dann darauf, dass es das beste ist, das ganze Material erst ins Lehrerzimmer zu bringen und den Lehrern letztendlich die Verteilung zu überlassen. Auf dem Gemeinschaftstisch (bestehend aus 3 Tischen und dem Schreibtisch des Rektors) breiteten wir dann das ganze Material aus und entleerten die Schulranzen. Die komplette Fläche war dann mit einem Berg an Schulzubehör belegt. Anschließend brachten wir aber auch die ersten Schulranzen direkt in die Klassen und übergaben Sie persönlich den Kindern. Die Begeisterung und die Freude stand den Kindern ins Gesicht geschrieben und auch an uns ging dieser rührende Moment nicht spurlos vorbei. Von uns wird dieses Erlebnis sicherlich niemals jemand vergessen!
Die Lehrer bestanden eigentlich auch noch darauf, uns zum Essen einzuladen, und auch Arsu wollte uns in das Haus Ihrer Eltern zum Tee einladen. Aufgrund unseres engen Zeitplans schaffte es unser Guide Cat aber beide Einladungen zu kombinieren und uns so höflich zu entschuldigen. So wurden wir von Arsu’s Bruder in dessen Haus zum Essen eingeladen. Arsu’s Schwester, ebenfalls eine Lehrerin an der Grundschule, war stellvertretend für die Schule ebenso dabei. Wir bekamen ein klassisches Essen aufgetischt: Brot, Käse und frische Butter, allesamt selbst gemacht und anschließend noch eine Führung über den Hof sowie ein Erklärung der typischen kurdischen Lebensweise. Nach dieser Besichtigung verabschiedeten wir uns schließlich von der ganzen Familie und fuhren zusammen mit Cat zurück nach Kars.
Die zweite Aufgabe schickte uns noch zu einem ca. 100 km entfernten See, an dem eine fiese Aufgabe auf uns warten sollte. Aufgrund des leider etwas miesen Wetter entfiel die eigentlich fiese Aufgabe und es musste nur ein Rätsel gelöst werden. Es ging darum, wie ein Bauer zusammen mit Schaf, Kohlkopf und Wolf einen Fluss überquert, wenn nur 2 Dinge im Boot Platz haben. Die Aufgabe war zügig gelöst, da es doch ein relativ klassisches Rätsel ist. Eigentlich war aber geplant dieses Rätsel nicht nur zu lösen, sondern es auch nachzuspielen, also im See einige Male hin und her zu paddeln. Auch wenn uns das Wetter nicht so begeisterte, verhalf es uns hier wohl zu einem Vorteil 🙂
Den Tag liesen wir schließlich auf der Burg Kars in unserer „Zeltstadt“ zwischen den Autos bei Gulasch ausklingen.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmal vielmals bei unserem Guide Cat Jaffee und Ihrer Freundin Arsu bedanken, ohne deren Hilfe wir wohl nie die Schule gefunden, noch unsere Spenden an die richtige Stelle gebracht hätten. DANKE!
Übrigens ist Cat selbstständig und betreibt eine eigene Firma für Tours in der Umgebung von Kars und auch noch weitere Projekte! Schaut doch mal auf Ihre Homepage.
www.balyolu.com
Die letzte Etappe in der Türkei liefern wir sobald wie möglich nach, versprochen!
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